DatenbankManufaktur

Die »Mark of the Web« (MOTW) und XML

Für einen Kunden importiere ich regelmäßig Daten in eine Access-Datenbank, die ihm von einem Dienstleister als XML-Dateien zur Verfügung gestellt werden. Dabei handelt es sich um ca. 2.500 Dateien mit durchschnittlich 40.000 Zeilen pro Datei. Der Import erfolgt über den Microsoft XML Parser (MsXML.dll) und dauert ca. 20 Minuten.

Phänomen

Ohne dass sich am Umfang der zu importierenden Daten etwas geändert hatte, dauerte der Import plötzlich mehr als zehnmal so lange. Einziger Unterschied zu den letzten Importen: Die Dateien wurden jetzt nicht mehr auf einer DVD verschickt, sondern als Download zur Verfügung gestellt.

Erkenntnis

Obwohl beim Öffnen der einzelnen Dateien in keinem Programm eine Meldung erschien, hatten die Dateien die berüchtigte »Mark of the Web« (MOTW), erkennbar am 'Zulassen'-Kästchen in den Dateieigenschaften:

Mark of the Web und XML

Also habe ich spaßeshalber versucht, die Dateien mit meinem Makros zulassen-Script zu verarbeiten, was leider an der Anzahl der Dateien scheiterte, die nicht als Parameter übergeben werden können.

Lösung

Hier hilft ein Einzeiler in der PowerShell, um alle XML-Dateien in einem Ordner auf einmal zuzulassen, in diesem Fall alle XML-Dateien im Ordner C:\Daten:

PS C:> dir C:\Daten\*.xml | Unblock-File

Danach lief der Import wieder in der gewohnten Geschwindigkeit.

Was Windows in diesem Fall im Hintergrund mit der "bösen" XML-Datei macht (Virenscan?) und warum es dazu keine Meldung gibt, bleibt wohl das Geheimnis von Microsoft. Denn XML-Dateien können keine Viren enthalten und wurden bisher höchstens als Hilfsdateien für andere Viren oder Sicherheitslücken verwendet.